Michael Schrattenthaler: "Ein konkreter Ort, eine verblasste Erinnerung. Gleißendes Weiß und diffuses milchiges Licht beschreiben den abstrahierten Nachbau meines Jugendzimmers. Wie eine Blase öffnet sich das Innere des Raumkubus', welcher vage die Konturen des Interieurs erkennen lässt. Die Nähe der persönlichen Erinnerung löst sich auf im Nebel des Vergessens, ein Schleier legt sich über die Vergangenheit, die nur noch in Fragmenten existiert. Die weiße Farbe schafft hier Platz für Gedanken und Projektionen, welche gleichzeitig von ihr absorbiert werden. Die oft verklärte Erinnerung wird zum Spiegel einer Sehnsucht, Nähe und Distanz bestimmen den Moment".
Eine neue Serie großformatiger Stoffbilder zeigt tägliche Arbeitswege mit Geh-, Schmutz- und Abriebspuren. Schrattenthaler hat dazu in jüngster Zeit an Atelierzugängen Stoffbahnen montiert, auf welchen sich die Gehspuren zurückgelegter Wege von mehreren Monaten abzeichnen. Die bildhafte Transformation alltäglicher Wiederholung hebt das Geschehene auf eine erweiterte Wahrnehmungsebene.