Die Ausstellung in der Oechsner Galerie ergänzt und erweitert die derzeitige Ausstellung im Neuen Museum in Nürnberg. Dort ist seit dem 25. März unter dem Titel LHC die größte Wandzeichnung zu sehen, die Gerhard Mayer bisher realisiert hat. Auf 420 qm verdichtet der Künstler mit tausenden direkt mit Tusche und Pinsel auf die Wand gezeichneten Linien die Energieströme des Urknalls in abstrakten Formen von Wolken, Strudeln und Wirbeln. Die in der Ausstellung in der Oechsner Galerie präsentierten Puzzlecollagen, Folienplots und Zeichnungen auf Papier haben im künstlerischen Werk von Gerhard Mayer den gleichen Stellenwert wie die "Site Specific Wall Drawings".
In den unterschiedlichen Ausdrucksformen von Zeichnung und Collage spiegelt sich das stetige Interesse des Künstlers an der Teilchenanalyse. Jedes Teilchen, ob Puzzlestein oder Tuschestrich, entwickelt seine ganz eigene Dynamik. Ergebnis ist eine spezifische, geradezu poetische Darstellung von Bewegung und Energie. Einmal mehr zeigt uns Mayer in diesen beiden Ausstellungen in Nürnberg, wie er zu Kunstwerken kommt, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten - in Materialität, Größe, abstrakter wie figurativer Bildfindung. Doch am Ende sind sie immer eines: "Energie als eingefrorene Materie".
Gerhard Mayer LHC im Neuen Museum in Nürnberg: Ausstellung bis 31. August 2010