Im Zentrum seiner Arbeit steht für Ben Hübsch das Ornament; als grundlegendes Organisationsmuster, immer wieder neu entdeckt, ausgeformt und weiterentwickelt. Als zweiten Bezugspunkt nennt der Künstler die Jazzmusik. Sie findet sich wieder in der Rhythmik der Malerei, im Gegen- und Miteinander von Bildgrund und Muster, im Gespür für die bewusste Abweichung, den schrillen Zwischenton, in der konzeptionell durchdachten und in der Ausführung improvisierten Komposition seiner Arbeit. Mit dem Pinsel frei gemalt taucht die gleiche Farbe in keinem Werk zweimal auf; auch das ist ein Zeichen eines regelhaften, streng konzipierten Aufbaus, der gleichzeitig Raum gibt für eine Formen- und Farbenvielfalt unendlicher Weite: kosmischer Weite – „Kosmokolor“.
Die Werkauswahl der ersten Ausstellung des Künstlers in der Oechsner Galerie umfasst Arbeiten aus den vergangenen sechs Jahren und zeigt auch die jüngsten Entwicklungen. Eine Reihe von Bildern ist 2003 während eines Aufenthaltes in Havanna, Kuba entstanden. Auch die dortige Architektur ist stark vom Ornament beeinflusst. Licht und Stimmungen Havannas spiegeln sich in den speziellen Farbnuancen dieser Werkgruppe. Die aktuellen Arbeiten sind durch eine Weiterentwicklung des ornamentalen Musters geprägt: statt Geraden und Kreislinien dominieren Ovale, Wellen und Spiralen. Gleichzeitig gewinnt der Hintergrund an Tiefe, Prägnanz und Eigenleben – für den Betrachter eine um so intensivere Herausforderung.