Es sind überwiegend bedruckte, farbige Gebrauchspapiere, die Susanne Roth für ihre Arbeiten nutzt. Scheinbar unauffälligem Material haucht die Künstlerin neues Leben ein. Sie nimmt weg, fügt hinzu, stellt die Papiere in neues Licht und neue Zusammenhänge. Oberfläche, Linie, Farbe und Form werden anders, intensiver erfahrbar. Gerade das Weglassen, die Reduktion, lenkt uns auf neue Spuren, verleiht dem Gewöhnlichen eine überraschende Schönheit und erstaunliche Kostbarkeit.
Eine Art Leere durchzieht die Fotografien von Olaf Unverzart. Eine Leere voller Spuren und Andeutungen. Die Protagonisten sind gerade aus dem Bild gelaufen oder kommen gleich wieder: es geht um den Menschen und geht ohne ihn. Unverzart arbeitet wie ein Fährtensucher, mit Karten und zu Fuss, mit Grossformatkamera und bei diffusem Licht. Langsamkeit, Geduld und Genauigkeit lassen die Orte zum Bild werden. Er fühlt sich da wohl, wo das vermeintlich Gesicherte brüchig wird, sich auflöst in ein Bündel von Mutmaßungen und Optionen.
Olaf Unverzart tastet sich an seine Motive heran. Irrt durch die Landschaft und ist sich doch ganz sicher. Susanne Roth spürt dem Wesen ihres Materials nach. Suchend und sensibel, doch gleichzeitig zielbewusst und bestimmt.