Eine prominente Rolle spielt dabei der Wald, auch kunstgeschichtlich ein Symbol des Dunklen, Unbekannten und Abgründigen. Das Dickicht in Putzes Zeichnungen ist wiederum von Dualismus und Ambivalenz geprägt: die im Wald verborgenen oder aus ihm hervortretenden Figuren behaupten zugleich gefährlich drohend und verführerisch lockend ihre Existenz. Sie sind Glücksversprechen und Gefahrenpotential in einem.
Markus Putzes inhaltliche Motive sind ebenso vielschichtig wie seine künstlerischen Ausdrucksmittel. In den Wandzeichnungen verbinden sich an Comic, Scherenschnitt und Pin-up erinnernde Elemente mit beinahe klassisch anmutender Malerei. In der Oechsner Galerie vernetzt der Künstler in seiner raumbezogenen Installation aus Wandzeichnung und Aquarellen persönliche, teils intime Innenansichten mit Einflüssen aus Popmusik, Film, Fotografie, Grafikdesign und Internet. Malerei und digitale Bilderflut treten in einen spannenden zeitgenössischen Dialog. Das Ergebnis ist ein ambivalentes Panorama von Lesbarem und Undeutbarem, Dunkelheit und Helligkeit, Abgrund und Zuversicht. In der Ambivalenz liegt das Potential des Werks von Markus Putze.
Zusatzveranstaltungen im Filmhaus Nürnberg:
Im Rahmen der Ausstellung "the owls are not what they seem" in der Oechsner Galerie wurden in Kooperation mit dem Filmhaus ausgewählte Filme gezeigt, die auch atmosphärisches Quellenmaterial für die Bildwelt Markus Putzes sind. Im Anschluss an David Lynchs "Fire walk with me", der Spielfilmversion von Twin Peaks, fand im Filmhaus eine Diskussion mit der Filmwissenschaftlerin Andrea Kuhn und dem Künstler statt.